Bis 2030 will die Stadt Villach mehr Strom selbst produzieren, als sie verbraucht. Dabei setzt die Stadt auch auf „Agri-PV“, eine Kombination aus Solarmodulen und landwirtschaftlich genutzter Fläche. Ein Vorzeigeprojekt ging im Frühjahr 2025 ans Stromnetz: Die vier Hektar große „Agri-PV-Anlage“ in Zauchen ist die größte kommunale Anlage Kärntens.
Im Jahr 2021 hat sich die Stadt Villach ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2030 wollen wir mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen produzieren, als alle städtischen Gebäude in Summe verbrauchen. Neben Sanierungen mit modernen Dämmstoffen setzt unsere Stadt auf Photovoltaik (PV), also die Gewinnung von Sonnenstrom. Schritt für Schritt werden städtische Häuser, die technisch geeignet sind, mit Dach-PV-Modulen bestückt. Dazu gehören Feuerwehrhäuser, Kindergärten, Schulen, Verwaltungsgebäude und auch Sportanlagen. Für das 2030er-Ziel reicht dies aber nicht, es gibt nicht genügend Dächer. Daher werden zusätzliche „PV-Freiflächen“ benötigt.
Agri-PV
Die vier Hektar große "Agri-PV-Anlage" in Zauchen ist die größte kommunale Anlage Kärntens und ein Vorzeigeprojekt. Unter Agri-PV oder Agrivoltaik versteht man die Kombination landwirtschaftlicher Flächen mit der Gewinnung von Solarenergie. Das heißt, die Stadt gewinnt in einem in Kärnten einzigartigen Modell mehrfacher Flächennutzung über Solarmodule Strom, während der Boden unter den Modulen landwirtschaftlich genutzt und damit keine Fläche versiegelt wird. Der sogenannte „Sonnenpark Zauchen“, wie die Anlage heißt, liefert künftig Strom im Gegenwert für 1000 Haushalte. Mit allen Dachflächen und Zauchen zusammen schafft die Stadt rund 50 Prozent ihres Sonnenstrom-Ziels.
PV-Offensive der Stadt Villach
Folgende PV-Anlagen wurden alleine im Jahr 2024 fertiggestellt: ASZ, Friedensschule, städtische Werkstätten, Kläranlage, Feuerwehr St. Niklas, Kindergärten Lind und St. Leonhard, die Sportanlagen in Maria Gail, Landskron und St. Magdalen, Pumpwerk Urlaken, Hochbehälter Großvassach und das Verwaltungsgebäude am Zentralfriedhof.
Für 2025 sind weitere PV-Flächen geplant: Teile des Rathauses, Richard-Wagner-Schule, das Hauptdach des Congress Centers, Teile des Wirtschaftshofes und das Pumpwerk St. Johann
Bürgermeister Günther Albel:
"Die beeindruckenden Zahlen zeigen, wie wichtig unsere PV-Offensive ist. Wir bringen große Mengen von Sonnenstrom nach Villach, sichern damit unseren Verbrauch ab und entlasten die Umwelt. Eine Win-Win-Win-Situation."
Sonnenstrom spart Millionen an Steuergeld
570.000 Euro Stromkosten gespart: Im Vergleich zum Stromverbrauch 2019 (12.000.000 kWh jährlich) hat die Stadt Villach mit Stichtag 31.12.2024 15 % an Stromverbrauch real eingespart - durch Effizienzmaßnahmen und durch PV Eigenverbrauch. Das entspricht einer jährlichen Einsparung von knapp 570.000 Euro, einer jährlichen CO2-Einsparung von rund 388 Tonnen CO₂-Äquivalent bzw. dem Jahresstromverbrauch von rund 528 Haushalten.
Weniger Kosten, weniger Emissionen: Der klimaschädliche Ausstoß von CO₂ konnte um fast 400 Tonnen reduziert werden. In dieser Berechnung ist die neue Freiflächen-PV-Anlage von Zauchen noch nicht inkludiert. Sie wird alleine fast 40 Prozent des Strombedarfs des „öffentlichen“ Villachs abdecken. Mit allen anderen PV-Anlagen der Stadt wird sie den jährlichen CO₂-Ausstoß um rund 1200 Tonnen vermindern.
570.000 Euro Stromkosten hat die Stadt Villach mit PV-Anlagen 2024 gespart. Foto: Marta Gillner