Das Frauenbüro Villach unterstützt das ganze Jahr über Initiativen, um Gewalt gegen Frauen zu thematisieren und zu enttabuisieren. Während der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ gibt es etliche Aktionen in der Stadt.
Es passiert immer wieder, unabhängig von Alter, Herkunft, oder Bildungsniveau: Mädchen und Frauen werden Opfer von Gewalttaten, meist von Männern aus dem sozialen Nahraum. „Die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen sind ein Fixpunkt für Schwerpunktaktionen und Sensibilisierungsmaßnahmen, jedoch müssen wir das ganze Jahr daran arbeiten, dass Gewalt nicht verharmlost wird. Die Anzahl an Femiziden und Mordversuchen ist erschreckend hoch“, sagt
Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser. Die Kapazitäten in den Frauenhäusern gelangen an ihre Grenzen, für Frauen sei es wegen finanzieller und emotionaler Abhängigkeit immer schwerer, aus einer Gewaltbeziehung auszubrechen. „Es sind keine Einzelschicksale hinter verschlossenen Türen, sondern es handelt sich um ein strukturelles Problem und unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe etwas dagegen zu tun!“
Ab Montag, 25. November, und den darauffolgenden 15 Tagen wird es in Villach mit Kooperationspartnerinnen und Institutionen einige Veranstaltungen geben. „Es ist wichtig, dass man öffentliche Aktionen setzt, um auf die Schieflage aufmerksam zu machen“, betont Frauenbeauftrage Alisa Herzog. Und weiter: „Patriachale Strukturen schaffen einen Nährboden für Männergewalt an Frauen. Als selbstverständlich angesehene Rechte werden wieder hinterfragt, Frauen für erlebte Gewalt selbst verantwortlich gemacht und ein verurteilter Sexualstraftäter wird US-Präsident. Das Frauenbild, das jungen Generationen damit vermittelt wird, dürfte schon längst nicht mehr zeitgemäß sein, ist es aber.“
Wichtig sind daher auch die Kooperationspartner:innen, die ebenfalls das ganze Jahr mit der Stadt zusammenarbeiten und unterschiedliche Themenbereiche abdecken. So beispielsweise der Verein „EqualiZ“, der das Projekt „StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt“ forciert. “Zivilcourage ist wichtig, denn nur durch die Beteiligung von uns allen ist es möglich, ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen“, betonen die Projektkoordinatorinnen von StoP.
Auch der Soroptimist Club Villach engagiert sich und organisiert jährlich als Fixpunkt den großen Lichtermarsch als starkes und weithin sichtbares Zeichen gegen Gewalt. In Kooperation mit dem Frauenhaus Villach, der Evangelischen Kirche im Stadtpark und der Katholischen Frauenbewegung wird der Zug durch die Innenstadt gemacht. Villacher:innen sind herzlich eingeladen, mitzugehen und ein Zeichen zu setzen. Die Stadt Villach bekennt freilich ebenfalls Farbe und beleuchtet die Evangelische Kirche und das Dinzlschloss 16 Tage lang in orange.
Den Auftakt für die gesamte Veranstaltungsreihe macht die KABEG, beziehungsweise das LKH Villach, das die Wanderausstellung „Zuckerbrot und Peitsche“ des Frauenbüros der Stadt in der Eingangshalle zeigt, zusätzlich gibt es einen Infopoint und Broschüren.
Veranstaltungen „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ in Villach:
MO, 25. November, 13 Uhr, LKH-Villach, Eingangshalle: Eröffnung der Wanderausstellung „Zuckerbrot und Peitsche“ des Frauenbüros Villach
MI, 27. November, 17 Uhr, Innenstadt: „Orange the world“ – Lichtermarsch mit Lesung
Treffpunkt: Evangelische Kirche im Stadtpark.
MI, 4. Dezember, 17 und 19 Uhr: Theater „Die Zelle“ von Constance Cauers. Anmeldung: seppele@equaliz.at, Ort wird nach der Anmeldung bekanntgegeben.
DI, 10. Dezember, 18 Uhr, Stadtkino Villach: Kinoabend – Filmdrama: „Niemals selten manchmal immer“, Eintritt ist frei, Kartenreservierung unter www.villach.at/frauenkino
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