Das Institut „Standort + Markt“ ermittelt seit zehn Jahren, wie gut sich Innenstädte als Handelsstandorte schlagen. Die neueste Analyse zeigt: Villach hat noch nie so gut abgeschnitten. Seit 2017 gibt es um 70 Prozent weniger Leerstand.
Das Institut „Standort + Markt“ analysiert seit zehn Jahren die Lage in Österreichs Innenstädten. Eine der zentralen Fragen dabei lautet: Wie hoch sind die Geschäfts-Leerstandsquoten? In Zeiten großer Konkurrenz durch Onlinehandel und Einkaufszentren an den Stadträndern werden die Herausforderungen sowohl für stationäre Händlerinnen und Händler als auch für Innenstädte an sich immer größer.
Erfreuliche Neuigkeiten für Villach
Für Villach ergibt die aktuellste Analyse für das Jahr 2022 hoch erfreuliche Neuigkeiten: Die Leerstandquote liegt nur noch bei 4,9 Prozent. Das ist der beste Wert seit Beginn der Messungen im Jahr 2013. Er ist mit den Daten aus wirtschaftlich traditionell starken Großstädten wie Wien oder Salzburg vergleichbar. Vergleicht man kleinere Städte wie St. Pölten, Klagenfurt oder Eisenstadt, ergibt sich laut „Standort + Markt“ ein Österreich-Schnitt von 6,1 Prozent. Damit liegt Villach erstmals sogar besser als der Bundeswert.
Spürbare Verbesserung
Noch vor wenigen Jahren, 2017, lag Villachs Leerstandsquote bei 16,5 Prozent. Damals galt die Stadt als Problemfall, heute ist sie ein Musterschüler - mit 70 Prozent weniger Leerstand! „Trotz der Corona- und Inflationskrise hat sich die Situation in Villach spürbar verbessert“, analysiert Hannes Lindner, Geschäftsführer von „Standort + Markt“: „Das merkt man auch daran, dass sich Filialisten wie LeBurger, der Hörakustiker Bloom oder Nägele&Strubell angesiedelt haben.“ Lindner nennt einen Vergleich: „2018 haben wir 56 Leerstände gezählt. Nun sind es nur noch 35. Gratulation zu dieser Entwicklung!“
Beliebte Stadt zum Leben und Arbeiten
Für Bürgermeister Günther Albel spiegeln die Zahlen die regionale Wirtschaftskraft und die allgemein steigende Beliebtheit der Stadt wider. „Villach ist einer der am stärksten wachsenden Bezirke Österreichs. Die Stadt hat sich zu einem über die Landesgrenzen hinaus populären Ort zum Leben und Arbeiten entwickelt.“ Im Innenstadtbereich, ergänzt Albel, ernte man nun die Früchte harter Arbeit: Mit regionaler Wirtschaft und dem Stadtmarketing habe man in den vergangenen Jahren das Konzept „Kärntens schönstes Wohnzimmer“ entwickelt. Es umfasse Shopping-Abende mit Gratis-Shuttlebussen, Grünelemente, Dekor, Livemusik, dazu die Draupuls-Wassershows.
Große Herausforderungen
Dennoch blieben die Herausforderungen enorm. „Teuerungsraten und Personalsorgen bereiten Unternehmerinnen und Unternehmern große Sorgen. Geschäftsschließungen und Rückschläge werden angesichts dieser Rahmenbedingungen leider auch 2023 ein Thema sein“, weiß Albel. Und Sandra Staber, interimistische Leiterin des Stadtmarketings, ergänzt: „Wir sind auf dem richtigen Weg, wissen aber: Er ist gerade jetzt konsequent weiter zu gehen. Stadtentwicklung ist ein Thema, das nie endet.“
Vor Ort einkaufen!
Bernhard Plasounig, Obmann der Villacher Wirtschaftskammer, nennt die aktuellen Zahlen „erfreulich“. Er betont aber: „Die Zukunft wird sehr herausfordernd.“ Sein Appell richtet sich an die Konsumentinnen und Konsumenten: „Wir müssen die lokale Wirtschaft im Sinne von
heimkaufen unterstützen.“
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