Rechnungsabschluss 2022 zeigt: Villach hat im Vorjahr gut gewirtschaftet. Überschüsse schaffen Spielraum für künftige Investitionen und soziale Herausforderungen. Bus-Takt, Grüne Achse, Photovoltaik: 2022 war das Jahr der nachhaltigen Entscheidungen.
Die Stadt Villach kann auf ein solides Budget-Jahr 2022 zurückblicken. Wie der heute, Freitag, im Gemeinderat diskutierte Rechnungsabschluss zeigt, standen Einnahmen von 259,8 Millionen Euro Ausgaben von 241,7 Millionen Euro gegenüber. Finanzreferent Bürgermeister Günther Albel nennt die Gründe für den Überschuss: Höhere Einnahmen, wie etwa aus der Kommunal-steuer, sowie Sparmaßnahmen, die mit der Rathaus-Belegschaft umgesetzt worden sind. „Wir haben aus den schwierigen Corona-Jahren, als unsere Einnahmen eingebrochen und die Aus-gaben stark gestiegen sind, die richtigen Schlüsse gezogen“, zeigt sich Albel zufrieden. „Ich danke allen Bürgerinnen und Bürgern, der Unternehmerschaft, der Magistrats-Verwaltung und den konstruktiven Kräften der Politik für dieses ausgezeichnete Ergebnis.“
Der finanzielle Spielraum ermögliche es nun, nach der Pandemie-Phase Schulden abzubauen. „Wir werden aus derzeitiger Sicht unsere Investitionen im nächsten Jahr zum Großteil aus den gestiegenen Rücklagen bedienen können. So entlasten wir das Budget für schwierige Zeiten.“
Jahr der grünen Entscheidungen
2022 war für Villach ein Jahr wichtiger grüner Weichenstellungen: Der Öffentliche Verkehr wurde mit dem Bus-Takt massiv aufgewertet, die „Grüne Achse“ quer durch Villach wurde be-schlossen, die ersten „Grünen Ecken“ in Völkendorf wurden fertiggestellt. „Unsere Photovoltaik-Offensive, energieeffiziente öffentliche Beleuchtung, Entsiegelungsmaßnahmen, der Ausbau des Radwegenetzes sowie der Beschluss, bei Bauprojekten einen 25-prozentigen Grünanteil vorzuschreiben, zeigen: Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst. Wir schaffen die best-mögliche und nachhaltige Infrastruktur für eine stark wachsende Stadt“, sagt Bürgermeister Albel. Als Beispiel nennt er die Ausgaben für den Öffentlichen Verkehr. Diese lagen im Vorjahr bei 1,7 Millionen Euro und werden heuer den Rekordwert von 3,4 Millionen Euro erreichen.
Am deutlichsten zeigt sich Villachs Dynamik an der Entwicklung der Kommunalsteuer-Einnahmen. Diese Steuer wird von Unternehmerinnen und Unternehmern pro Arbeitsplatz entrichtet. Im Vorjahr brachte sie 38,4 Millionen Euro in die Stadtkasse – ein Plus von 9,2 Prozent. Seit 2016 stiegen die Einnahmen um zehn Millionen Euro. „Villach entwickelt sich zu einem immer kräftigeren Wirtschaftsmotor für ganz Kärnten“, sagt Albel. Basis dafür sei die exzellente Zusammenarbeit von Unternehmerschaft, Verwaltung und Politik.
Die größten Investitionen
Trotz der umsichtigen Budgetierung wurden im Vorjahr zahlreiche Projekte umgesetzt. „Dass sich unter den zehn größten Investitionen vier Kindergarten- und Schulprojekte befinden, bestätigt: Wir arbeiten ernsthaft an den bestmöglichen Rahmenbedingungen für unsere Kinder“, sagt Albel.
Der Überblick:
- Sanierung und Ausbau von Kläranlage und Kanalnetz (6,7 Millionen Euro)
- Strategische Grundankäufe für kommende Generationen (3,3 Millionen Euro)
- Generalsanierung der Volksschule Landskron (2,4 Millionen Euro)
- Sanierung und Ausbau des Altstoffsammelzentrums (680.000 Euro)
- Neubau der Kilzerbrücke (566.000 Euro)
- Um- und Zubau der Volksschule Auen (506.000 Euro)
- Neubau von Volkshaus und Feuerwehrhaus Perau (503.000 von insgesamt 3,9 Millionen Euro)
- Sanierung und Umbau Richard-Wagner-Schule, Vorarbeiten (346.000 Euro)
- Hochwasserschutzmaßnahmen (332.000 Euro)
- Kindergarten Technologiepark, Vorarbeiten (323.000 Euro)
Rücklagen, Vermögen, Schulden
Die Rücklagen der Stadt Villach konnten um 5,5 Prozent auf 31,7 Millionen Euro erhöht werden. Das Vermögen der Stadt summiert sich auf 634 Millionen Euro. Dem gegenüber betrug der Gesamtschuldenstand Ende 2022 rund 79,4 Millionen Euro. Das ist mehr als im Jahr 2021 (68,9 Millionen Euro), aber weniger als in den meisten Jahren seit der Jahrtausendwende. 17 der 23 Rechnungsabschlüsse ab dem Jahr 2000 wiesen einen höheren Wert aus.
Das Villacher Geschäftsjahr 2023 in Zahlen:
Einnahmen: 259,8 Millionen Euro
Ausgaben: 241,7 Millionen Euro
Rücklagen: 31,7 Millionen Euro
Gesamtvermögen: 634,0 Millionen Euro
Schuldenstand: 79,4 Millionen Euro
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