Bund reduziert erneut Mittel für Nachmittagsbetreuung um Hunderttausende Euro. Villach, Klagenfurt und St. Veit steigen entsetzt auf die Barrikaden: „Wir lassen uns diese Vorgangsweise nicht gefallen. Sparen zu Lasten der Kinder geht überhaupt nicht!“
Die Bildungsreferenten der Städte Villach und Klagenfurt,
Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig und
Vizebürgermeister Ronald Rabitsch, sowie der
St. Veiter Bürgermeister Martin Kulmer, sind entsetzt und steigen einmal mehr gegen erneute Einsparungen des Bundes für die Nachmittagsbetreuung auf die Barrikaden. Bereits vor drei Jahren hatte der Bund die Fördermittel dramatisch gekürzt. Im vergangenen Jahr kam die nächste Reduzierung zu Lasten der Kinder. Jetzt folgt ein weiterer Schritt: Klagenfurt bekommt für das nächste Schuljahr deutlich weniger an Geldmitteln für die schulische Nachmittagsbetreuung. In Villach schlägt der Sparkurs des Bundes zwischenzeitig mit rund 800.000 Euro zu Buche. Auch St. Veit muss kräftige Einsparungen hinnehmen. „Es reicht jetzt wirklich“, empören sich Katholnig, Rabitsch und Kulmer. „So kann das nicht weitergehen. Das werden wir uns sicher nicht gefallen lassen! Wir nehmen den Bund in die Pflicht, dass er seinen Aufgaben nachkommt!“
Sparen auf Kosten der Bildung inakzeptabel
Die Städte erfüllen bereits seit Jahren ungleich mehr Aufgaben in der Finanzierung der Bildung, als sie es müssten. „Diese Sparmaßnahme des Bundes auf Kosten der Kinder und der Eltern sind inakzeptabel, eine Zumutung und den Betroffenen ein Schlag ins Gesicht. Der Bund spart bei den Zukunftschancen der nächsten Generation“, sagen Katholnig, Rabitsch und Kulmer. „Offenbar erkennt man im Bund nicht, dass optimale Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten der Kinder das Wichtigste überhaupt sind.“
Die Städte wollen den horrenden Verlust an Bundesfördermittel weder verkraften noch akzeptieren: „Die Lebenshaltungskosten sind massiv gestiegen. Von Lebensmitteln über Mieten bis hin zur Energie ist alles immens teurer geworden. Wir können die durch den Bund fehlenden Mittel keinesfalls auf die Eltern überwälzen. Sehr viele sind ohnehin schon weit über Gebühr belastet.“ Die Städte sehen sich nicht in der Lage, das durch den Bund verschuldete Defizit auszugleichen.
Zur fehlenden Finanzierung durch den Bund komme stetig steigender Bedarf an qualitätsvollen Plätzen zur Nachmittagsbetreuung. In Klagenfurt sind 80 Nachmittagsgruppen betroffen, in Villach gibt es im heurigen Schuljahr 60 Nachmittagsgruppen an 17 Standorten mit rund 1150 Betreuungsplätzen. Rabitsch, Katholnig und Kulmer: „Offenbar hat man im Bund keine Vorstellung von der Lebensrealität, ansonsten könnte man diesen vollkommen inakzeptablen Schritt nicht setzen.“
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