Im Villacher Gemeinderat wurde erstmals eine Mietpreisbremse fixiert: Zwei Jahre lang wird in Stadtwohnungen die Miete nur um 2,5 Prozent steigen. Knapp 3000 Villacherinnen und Villach werden davon profitieren.
Horrende Inflationswerte machen Wohnen für immer mehr Menschen zum unleistbaren Luxus. Eine effiziente Gegenmaßnahme wäre eine bundesweite Mietpreisbremse für alle Wohnungen. Ein Erhöhungswert, der deutlich unter der Teuerungsrate liegt, würde die Menschen spürbar und nachhaltig entlasten. „Leider kann sich die Bundesregierung zu diesem wichtigen Schritt für die Bevölkerung nicht durchringen“, sagt Villachs Bürgermeister Günther Albel.
Villach geht voran
Zumindest in Villach werden jetzt allerdings Maßnahmen gesetzt. Am Freitag, 28. April 2023, hat der Gemeinderat mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ, ÖVP und ERDE eine Mietpreisbremse für stadteigene Wohnungen beschlossen. Für die Jahre 2023 und 2024 wird eine maximale Mieterhöhung von 2,5 Prozent fixiert. Das liegt weit unter dem inflationsbedingt hohen Richtwert von 8,6 Prozent, der in Villach – wie im restlichen Österreich - gedroht hätte. „So einen Schritt mussten wir als Stadt noch nie setzen“, sagt Albel. „Es entspricht aber meinem Verständnis von politischer und sozialer Verantwortung, in schwierigen Zeiten außergewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen.“ Die Villacher Mietpreisbremse wird für 1345 Wohnungen gelten, in denen knapp 3000 Menschen leben. „Diese Mietpreisbremse zeigt, dass die Stadt Villach besonders in herausfordernden Zeiten ganz genau weiß, auf welche Seite sie zu stehen hat: auf jener der Bürgerinnen und Bürger“, sagt Wohnungsreferent Stadtrat Erwin Baumann.
Städtebund-Vorarbeit
Villach ist damit die erste Stadt, die auf ein Mietpreisbremsen-Modell zurückgreift, das der Städtebund Kärnten unter Obmann Günther Albel in den vergangenen Tagen entwickelt hat. Das Modell ist auf freiwilliger Basis für alle Kärntner Gemeinden und bei insgesamt rund 10.000 Wohnungen anwendbar.
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