Das 300 Jahre alte Naturdenkmal, die Linde in der Schlossgasse, muss aus Sicherheitsgründen in der Krone eingekürzt werden. Tiere, die in den alten Ästen wohnen, übersiedeln mit dem Holz in den benachbarten Dinzlpark.
Die mächtige Linde neben dem Karner in der Schlossgasse ist mit gut 300 Jahren Villachs ältester Baum. Bereits in den vergangenen Jahren hatten Baumexperten damit zu tun, das Naturdenkmal mit möglichst sanften baumpflegerischen Eingriffen zu erhalten und vor allem auch sicher zu machen. Jetzt stehen wieder Schnittarbeiten in der Krone an, weil etliche Starkäste morsch geworden sind und ganze Kronenteile abzubrechen drohen.
Nachhaltigkeitsreferentin Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig: „Die Linde steht an einer stark befahrenen Straße, neben Seniorenheim, Schule und Kindergarten. Sicherheit geht natürlich vor. Wir bemühen uns aber selbstverständlich auch darum, sowohl den Archebaum selbst als Kulturgut zu erhalten, als auch seine tierischen Bewohnerinnen und Bewohner zu retten.“
Die
Baumspezialisten der Abteilung Stadtgrün,
Lucas Preschern und Florian Srienz, zogen auch
Klaus Krainer von der ARGE Naturschutz zu Rate. Fazit: Die abgestorbenen Äste werden gekappt und mitsamt ihren Gästen in die Grünfläche neben dem Dinzlschloss übersiedelt. Katholnig: „Wir gehen davon aus, dass im hohlen Holz Fledermäuse, Vögel und äußerst seltene Insekten (z.B. der seltene Juchtenkäfer) wohnen. Im Dinzlpark können sie sich dann in aller Ruhe ein neues Lebensumfeld suchen.“
Mit Hebebühne und kundigem Blick wurde die Krone des Baumveterans sorgfältig untersucht und die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet. „Wir bemühen uns, jeden einzelnen Baum zu retten, egal, wie alt er ist. Jeder Baum ist ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität und zum Klimaschutz.“
In den vergangenen Jahren hat die Stadt Villach in aufwändigen Verfahren auch stattliche Bäume in Parkanlagen übersiedelt, die bei Bauprojekten im Wege standen.
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