Allen Menschen ein barrierefreies Leben zu ermöglichen, ist der Stadt Villach ein großes Anliegen. Der Gleichstellungsbeirat hilft dabei, Probleme zu erkennen und zu lösen. In den vergangenen Jahren ist dabei viel gelungen.
Inklusion, Barrierefreiheit und Gleichstellung sind in der Stadt Villach keine leeren Schlagworte. „Es ist uns wichtig, dass alle Bürger:innen barrierefrei leben können“, sagt der zuständige Referent Stadtrat Harald Sobe. „Darum haben wir 2012 als erste Stadt den Gleichstellungsbeirat installiert.“ Dieser wird alle drei Jahre neu gewählt und trifft sich offiziell vier Mal im Jahr. Mit Mitarbeiter:innen der Stadt checkt man Projekte auf Barrierefreiheit, bringt Vorschläge ein und evaluiert nach der Umsetzung. In den vergangenen Jahren ist dabei viel gelungen. Neue Parkanlagen wie das Grüne Eck Perau etwa sind inklusiv und barrierefrei gestaltet. „Wir haben hier sogar ein Rollstuhl-Karussell, rollstuhlgängige Hochbeete, barrierefreie Toilettenanlagen und Picknick-Zonen“, erklärt Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig.
Eröffnung des Kirchtags auch in Gebärdensprache
Die Teilhabe auch an gesellschaftlichen Ereignissen ist Villach ein großes Anliegen: Die Eröffnung des Kirchtags wurde auf Anregung des Gleichstellungsbeirates in Gebärdensprache übersetzt, es gab VIP-Tische für gehörlose Gäste mit guter Sicht zur Dolmetscherin. Bei Großveranstaltungen werden Bereiche für Rollstuhlfahrer:innen reserviert.
Dem Museum der Stadt, das sich in einem historischen Gebäude befindet, wurde vor einigen Jahren ein Lift angebaut, der auch den Besuch der Dauerausstellung in den oberen Stockwerken ermöglicht.
Barrierefrei funktioniert der neue Mikro-ÖV: Die Kleinbusse sind mit einer speziellen Heberampe ausgestattet und transportieren bis zu vier Rollstühle gleichzeitig. Gemeinsam mit Busbetreiber Dr. Richard fand ein Mobilitätstraining für barrierefreies Busfahren im Alltag statt. „Ein breites Angebot für Parkplätze für Gehbehinderte findet man im gesamten Stadtgebiet“, sagt Stadtrat Harald Sobe. Taktile Leitsysteme und rollfreundliche Bodenbeläge werden bei Gehwegsanierungen eingesetzt. An den freien Seezugängen der Stadt findet man barrierefreie Einstiege ins Wasser. Der ÖZIV hat den panoramabeach in Drobollach heuer dafür ausgezeichnet. „Es ist unser Bestreben, Parks, Freizeitanlagen und Sportstätten möglichst niederschwellig zugänglich zu machen,“ sagt Sobe.
Wichtig: Bewusstseinsbildung und Sichtbarkeit im Alltag
CCV und Bambergsaal präsentieren sich als barrierefreie Veranstaltungsräume. In der Stadthalle stehen erhöhte Rollstuhlplätze bereit.
Gleichstellungs-Koordinatorin Martina Frühwirth berichtet, dass die Anzahl der barrierefreien WC-Anlagen bei Sportstätten verdreifacht wird, im Jahreslauf etliche Sportveranstaltungen für Beeinträchtigte über die Bühne gehen. 2021 fanden die Special Olympic Winter Games in Villach statt, die Special Olympics Kärnten sind in Gründung. Villach mischt kräftig mit. Frühwirth setzt auf den unkomplizierten Austausch mit dem Gleichstellungsbeirat: „Wir lernen von den Anregungen der einzelnen Mitglieder.“ So gelingt die nachhaltig-barrierefreie Weiterentwicklung der Stadt.
Dass schon die Kleinsten mit dem wichtigen Thema selbstverständlich konfrontiert werden, zeigt die Awareness-Kampagne in den Kindergärten. Der neu gewählte Gleichstellungsbeirat soll künftig mit noch mehr Magistratsabteilungen eng zusammenarbeiten.
Info
Alle wichtigen Informationen über den Gleichstellungsbeirat, barrierefreie Parkplätze und Toiletten auf villach.at/gleichstellung
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