Villach will die Stadt künftig noch frauenfreundlicher gestalten. Daher gibt es erstmals einen Frauenbericht, der Daten, Fakten und Zahlen wissenschaftlich erfasst hat, die in künftige Entscheidungen miteinfließen.
Der Frauenbericht beinhaltet umfangreiches Datenmaterial zu unterschiedlichsten Lebenslagen von Frauen. „Es war mir ein großes Anliegen, diesen Bericht ins Leben zu rufen, weil die Daten erkennen lassen, in welchen Bereichen noch Handlungsbedarf besteht“, erklärt Sandriesser. „Auffallend ist beispielsweise, dass Villach einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Alleinerzieherinnen hat“, berichtet Frauenbeauftragte Alisa Herzog und hebt positiv hervor, „dass Frauen in Villach so gut ausgebildet sind wie noch nie und sich immer mehr mutig auf den Weg in die Selbstständigkeit machen!“
Tatsächliche Erfolge in der Gleichstellungspolitik
Erstellt wurde der Frauenbericht vom Frauenbüro der Stadt Villach gemeinsam mit der FH Kärnten. „Er soll zukünftig in regelmäßigen Abständen aktualisiert und erweitert werden“, so Herzog weiter. „Zahlen können uns viel über die Welt erzählen“, sagt Kathrin Stainer-Hämmerle, Politik- und Rechtswissenschaftlerin an der Fachhochschule Kärnten. Sie betont den Blick auf die Vielfältigkeit der Leben von Frauen. „Wir haben im Villacher Frauenbericht in Kleinarbeit aus verschiedensten Quellen Zahlen zusammengetragen. Diese zeigen, dass wir vom großen Ziel – Gleichstellung von Frauen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – immer noch ein Stück entfernt sind. Der Frauenbericht soll die Politik auf Handlungsfelder hinweisen und in Zukunft auch Erfolge bei der Gleichstellungspolitik aufzeigen.“
Schwerpunkte im Überblick
Der Frauenbericht ist in sechs große Kapitel unterteilt:
- Soziodemografische Strukturen
- Bildung und Kinderbetreuung
- Sozioökonomische Lage
- Gesundheit und Wohlbefinden
- Repräsentation und Partizipation
- Gewalt an Frauen (Schwerpunkt-Thema)
Die Kapitel enthalten spannende Grafiken, wo die Veränderungen für Frauen in den vergangenen 20 Jahren sichtbar gemacht und auch in Zusammenhang gesetzt werden. Etwa, welchen Einfluss die Gesundheitsprävention auf die Todesursachenstatistik haben. Oder wie sich der „Gender Pay Gap“, also der Unterschied zwischen den durchschnittlichen Bruttojahresbezügen von Frauen und Männern entwickelt hat.
Das Kapitel „Gewalt an Frauen“ ist ebenfalls ein wichtiges im Villacher Frauenbericht. „Dieses Thema ist leider aktueller, denn je. Aber im Hinblick auf die morgen beginnenden ,16 Tage gegen Gewalt an Frauen‘ ein immens wichtiger Hinweis, dass wir auch in Villach immer weiter hinschauen müssen“, sagt Frauenreferentin Gerda Sandriesser.