Das Abwasser unserer Stadt fließt durch ein Kanalnetz, das sich über rund 520 Kilometer (inkl. Verbandsbereiche) erstreckt, über 20.000 Schächte und einen Anlagenwert von mehr als 400 Millionen Euro hat. Nachdem nur mehr wenige Einzelobjekte nicht an die Kanalisation angeschlossen sind, verfügt der Entsorgungsbereich der Stadt Villach über eine Anschlussdichte von mehr als 99 Prozent.
Die Entwicklung der Abwasserentsorgung
Gewässer dienen als Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen und sollten nachhaltig geschützt werden. Schon vor Jahrhunderten begannen die Menschen die anfallenden und verschmutzten Abwässer zu reinigen. Anlass dafür waren in erster Linie die hygienischen und sanitären Missstände und damit verbunden der Ausbruch von Krankheiten und Seuchen.
Die erste Kläranlage auf dem europäischen Festland ging im Jahr 1882 in Deutschland (Frankfurt-Niederrad) in Betrieb. Die erste Kläranlage in Österreich wurde im Jahr 1949 in Wien eröffnet.
In Villach wurden die ersten Abwasserkanäle bereits in der Römerzeit errichtet. Diese Kanalsysteme leiteten das anfallende Abwasser aus den Siedlungsgebieten in die nächst gelegenen Fließgewässer ab. Aus dieser Zeit sind noch Fragmente von Rohrsystemen erhalten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind aufgrund der wachsenden Bevölkerungszahl und der Ansiedelung von Industrie- und Gewerbebetrieben die Abwassermengen und auch die Abwasserkonzentrationen stetig gestiegen. Die Abwässer konnten nicht mehr unbehandelt in die Gewässer eingeleitet werden, da sie zunehmend eine Gefahr für die Umwelt darstellten.
Ab den 60iger-Jahren erfolgte auch außerhalb des Stadtzentrums die großflächige Kanalaufschließung. Nach der Gemeindezusammenlegung im Jahr 1972 wurde der Kanalausbau in den Bereichen der ehemaligen Gemeinden Fellach, Landskron und Maria Gail vorangetrieben.
LIS (Leitungs-Informations-System)
In den Jahren von 1994 bis 1996 erfolgte die Bestandsaufnahme des gesamten Kanalnetzes der Stadt Villach. Neben der hydraulischen Beurteilung erfolgte auch die bauliche Zustandsbewertung des Netzes. Auf Grundlage der ausgewerteten Daten und einer anschließenden hydrodynamischen Kanalnetzberechnung, wurde im Jahr 1996 ein LIS (Leitungs-Informations-System) entwickelt.
Das gesamte Kanalnetz wird auf Grund gesetzlicher Vorgaben laufend - in vorgegebenen Intervallen - mittels Kanal-TV-Kamerasystemen befahren und untersucht sowie in weiterer Folge auf den hydraulischen und baulichen Zustand bewertet. Daraus ergibt sich ein Prioritätenkatalog, welcher einen erforderlichen Sanierungsbedarf in Bezug auf die Instandhaltung des Kanalnetzes vorgibt
Die Leistungen des Kanalbetriebes
- Führung von Datenbanken und des digitalen Kanalkatasters
- Planung und Koordination
- Errichtung von Sammel- und Hausanschlusskanälen
- Kanalwartung und Kanalinstandhaltung
- Kanalsanierungen
- Kanalzustandsbewertungen und Bauwerksinspektionen