Kürzere Beleuchtungszeiten, niedrigere Raumtemperatur in Amtsgebäuden, Extra-Geld im Budget für Energie-Maßnahmen: So setzte sich die e5-Stadt Villach in den vergangenen Wintermonaten für weniger Energieverbrauch ein.
Durch den Krieg in der Ukraine, Österreichs hoher Abhängigkeit von russischem Gas und damit verbundenen Lieferproblemen im Energiesektor sind auch Städte angehalten, Sparkonzepte umzusetzen. Villach hat dabei eine hervorragende Ausgangsposition: Die Stadt ist seit Jahren mit der „e5“-Bewertung für Energieeffizienz ausgezeichnet. Österreichweit liegt Villach als einzige größere Stadt in den Top 10 der energie- und klimaschonenden Gemeinden.
Ehrgeiziges Ziel
Dennoch hatte sich Villach ein ehrgeiziges, zusätzliches Energiesparprogramm für die kommenden Monate auferlegt. Das Ziel: 20 Prozent Einsparung beim Stromverbrauch. Das entspricht mehr als einer Gigawattstunde - dem Jahresverbrauch von über 300 Haushalten.
Zwei Säulen für Energiesparen
Erreicht wurde dies durch zwei Strategiesäulen: Erstens durch die laufende Optimierung der Energieeffizienz. Dazu zählt die in Villach konsequent vorangetriebene Umstellung auf Fernwärme, der flächendeckende Einsatz von LED-Leuchten, der Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie thermische Sanierungen. Zweitens hat es heuer erstmals ein Bündel von Zusatzmaßnahmen gegeben. Dabei galt der Grundsatz „kürzen statt streichen“, so Bürgermeister Günther Albel. „So schaffen wir den Ausgleich zwischen erforderlicher Sparsamkeit und wirtschaftlichen Notwendigkeiten. Gleichzeitig gehen wir als öffentliche Hand mit gutem Beispiel voran.“ Die Hauptpunkte des Maßnahmenkatalogs im Überblick:
Die Hauptpunkte des Villacher Energiesparplans
- Die Heiztemperatur in städtischen Büroräumlichkeiten wurde auf 20 Grad reduziert. Die Gangtemperatur in Bürogebäuden wurde, sofern dies technisch möglich war, auf 12 Grad abgesenkt. Dies gilt auch für Garagen, in denen nicht gearbeitet wird.
- Abschaltung der zentralen Warmwasserversorgung im Rathaus.
- Reduktion bzw. Abschaltung der Objektbestrahlung, etwa von Kirchen oder Stadtgebäuden, sofern es keine Sicherheitsbedenken gibt.
- Der beliebte Eislaufplatz auf dem Rathaus war um ein paar Wochen kürzer in Betrieb.
- Der Adventbeleuchtung, die aus energiesparenden LED-Lampen besteht, wurde bis 23 statt bis 24 Uhr eingeschalten. Die morgendliche Beleuchtung von 6.30 bis 8 Uhr fiel gänzlich weg.
- Der sogenannte Winterwunderwald im Garten des ehemaligen Parkhotels, der sich zu einer beliebten Attraktion entwickelt hat, wurde ebenso nur mehr bis 23 Uhr beleuchtet. Der Beginnzeitpunkt der abendlichen Beleuchtung wurde wöchentlich an die Dämmerung angepasst. Auch hier wurde die morgendliche Beleuchtung von 6.30 bis 8 Uhr ausgesetzt.
„Mit diesem Bündel an Maßnahmen setzen wir den Villacher Weg der Energieeffizienz und Sparsamkeit fort“, sagt Nachhaltigkeitsreferentin Sarah Katholnig. Gleichzeitig betont Katholnig, dass Energiesparen nicht nur ein Thema für den öffentlichen Bereich ist: „Ich bitte alle Villacherinnen und Villacher, sich Gedanken zu machen, wo sie im eigenen Bereich sparen können. Gemeinsam erreichen wir mehr!“