Blackout: Was tun, wenn in Villach das Licht ausgeht?
Die Stadt Villach ist auf einen großflächigen Stromausfall vorbereitet. Im Fall des Falles werden die Feuerwehrhäuser und spezielle „Leuchttürme“ als Anlaufstellen aktiviert.
Auch wenn das Thema „Blackout“ erst in den vergangenen Monaten in den Medien thematisiert wird: Die Stadt Villach bereitet sich seit vielen Jahren auf dieses Ereignis, also einen großflächigen, langanhaltenden Stromausfall, vor und präsentiert jetzt ein neues Sicherheitskonzept. Im Fall eines Blackouts sind weite Gebiete in ganz Europa ohne Strom, was sich wiederum massiv auf sämtliche Lebensbereiche auswirkt. Was also tun, wenn man keinen Strom hat und Hilfe braucht? „Da helfen unsere ‚Leuchttürme‘, weiß Bürgermeister Günther Albel, der im Ernstfall als Einsatzleiter mit Unterstützung des Krisenstabes der Stadt Villach für die Bewältigung der Notsituation verantwortlich ist.
5 Leuchttürme
Bei insgesamt fünf Leuchttürmen, die auf das gesamte Stadtgebiet verteilt sind, finden diejenigen, die es benötigen, Trinkwasser, medizinische Versorgung, ein öffentliches WC, sowie eine Möglichkeit zur Abfallentsorgung und zum Absetzen von Notrufen in Notsituationen. Als weitere Unterstützung werden die Villacher Feuerwehrhäuser (mit Ausnahme der Hauptfeuerwache) zu ersten Anlaufstellen, bei denen man sich über die aktuelle Lage informieren kann und erfährt, wie man am besten zum nächst gelegenen Leuchtturm kommt, sollte es denn nötig sein.
Anlaufstellen im Blackout-Fall
Im Blackout-Fall sind die zahlreichen Feuerwehrhäuser Anlaufstation für alle, die Informationen zu Lage und zu Versorgungsmöglichkeiten erhalten wollen. Die 5 „Leuchttürme“ sind ausgebaute Anlaufstationen, die auch Versorgung für Notfälle bieten.
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„Die Leuchttürme sind im Krisenfall eine effiziente Anlaufstelle für alle, die Hilfe brauchen.“
Bürgermeister Günther Albel
Übung macht den Meister
Auch wenn niemand diese Situation erleben will ist es äußerst wichtig, dass die Stadt Villach mit ihrem Krisenstab in Zusammenarbeit mit den Einsatzorganisationen regelmäßig Krisensituationen in teils über Tage laufenden Übungen durchspielt und so Fehlerquellen im Vorfeld erkennt und beseitigt“, erläutert Alexander Tomasi, im Krisenfall Leiter des Krisenstabes.
Vorsorgen und mitdenken
Eines kann die Stadt den Bürgerinnen und Bürgern aber nicht abnehmen: Jede und jeder kann im Rahmen der eigenen Möglichkeiten vorsorgen und mitdenken. Der Kärntner Zivilschutzverband informiert auf seiner Website umfangreich über Maßnahmen, mit denen man schon im Vorfeld sicherstellen kann, dass man möglichst sicher durch einen Blackout kommt.
Nachbarschaftshilfe
„Nicht zu vergessen ist die Nachbarschaftshilfe. Geben wir aufeinander acht, arbeiten wir zusammen“, sagt Bürgermeister Albel. Er verweist darauf, dass Villach als eine der wenigen Städte auch im Blackoutfall den Betrieb der Kläranlage und des Wasserwerks aufrechterhalten kann. Großer Trost: Aufgrund der Lage Kärntens ist es möglich, in gewissen Kraftwerken so genannte „Schwarzstarts“ durchzuführen. Das heißt, Kärnten kann die Stromversorgung recht rasch wieder herstellen.
BLACKOUT - Kein Strom? So verhält man sich
Unter "Blackout" versteht man einen totalen, überregionalen und vor allem auch längerfristigen Stromausfall. Mit unangenehmen Folgen für uns alle und daher ist es wichtig, sich auf dieses Szenario vorzubereiten. Rechtzeitige Vorsorge, gerade auch im privaten Bereich, hilft in jedem Fall, Katastrophen besser zu meistern.
Ursachen für einen solchen Stromausfall können Naturereignisse, technisches oder menschliches Versagen, Sabotage, aber auch terroristische Anschläge und Cyberangriffe auf Einrichtungen der Energieversorgung sein. Wesentlich ist im Ernstfall die Mithilfe im privaten Bereich, zu der jede und jeder persönlich einen Betrag leisten kann.
Welche Auswirkungen drohen?
- Licht, Ampeln und Signale fallen aus.
- Öffentliche Verkehrsmittel, Garagen und Aufzüge fallen aus. An den Tankstellen gibt es keinen Treibstoff (elektrische Pumpen).
- Heizungen und Lüftungen fallen aus, Öl- und Gas-Zentralheizungen sind auf elektrische Energie angewiesen.
- Die öffentliche Wasserver- und die Wasserentsorgung kann ausfallen.
- Kühl- und Gefrierschränke versagen den Dienst.
- Herd, Mikrowelle, Wasserkocher und Kaffeemaschine fallen aus.
- Rundfunk, TV, Mobilfunk, Festnetz und Internet funktionieren nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr.
- Geldautomaten funktionieren nicht mehr, Banken sind geschlossen.
- Geschäfte, Apotheken und Supermärkte müssen schließen, frische Lebensmittel gehen dann sehr rasch zur Neige.
So verhält man sich im Falle eines Blackouts
Wenn der Strom für längere großflächig Zeit ausfällt, helfen diese wertvollen Tipps, die Krise möglichst gut zu überbrücken.
- Bewahren Sie Ruhe: Schalten Sie ein Radio ein, dass auch ohne Strom funktioniert (ORF Radio Kärnten), und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden und Einsatzkräfte.
- Beachten Sie lokale Lautsprecherdurchsagen: Informieren und unterstützen Sie Nachbarinnen und Nachbarn sowie Hilfsbedürftige.
- Schalten Sie strombetriebene Geräte aus: Damit verhindern Sie, dass diese Geräte zu einer Gefahrenquelle werden, sobald der Strom wieder fließt (Herd, Bügeleisen, Werkzeug...). Lassen Sie eine Lampe oder ein Licht an, damit Sie merken, wenn die Stromversorgung funktioniert. Gehen Sie sparsam mit batteriebetriebenen Geräten um.
- Bleiben Sie möglichst zu Hause: Vermeiden Sie Autofahrten, die nicht unbedingt nötig sind. Ausgefallene Ampeln erhöhen die Unfallgefahr.
- Brandschutz: Beim Gebrauch von Kerzen auf den Brandschutz nicht vergessen. Feuerlöscher griffbereit halten. Bei Verwendung von Campingkochern mit Brennpasten immer für eine ausreichende Belüftung des Wohnraumes sorgen. Holzkohlengriller und Gasgriller nur im Freien verwenden. Durch Kohlenmonoxidbildung besteht Erstickungsgefahr und damit akute Lebensgefahr! Stolperfallen beseitigen, Erste-Hilfe-Kasten und Verbandsmaterial bereitstellen.
- Wasser und Telefon: Wenn die Wasserleitung noch funktioniert, kann man den Wasservorrat ergänzen. Leere Flaschen oder Kanister eignen sich. Wenn das Telefonnetz funktioniert, wählen Sie den Notruf nur in echten Notfällen. Notrufzentralen sind keine Auskunftsstellen.
Blackout-Vorsorge der Stadt Villach
Die Stadt Villach ist auf einen großflächigen Stromausfall vorbereitet. Im Fall des Falles werden die Feuerwehrhäuser und spezielle „Leuchttürme“ als Anlaufstellen aktiviert. Weitere Informationen
Was Sie selbst tun können
Die wichtigste Vorbereitungsmaßnahme für ein Blackout ist die eigene Vorsorge und . Es geht darum, den eigenen Haushalt krisensicher zu machen und bei Versorgungsunterbrechungen mit den eigenen Vorräten über die Runden zu kommen.
- Notbeleuchtung: Kerzen und Zündhölzer, Taschenlampen, Batterien sollten daheim einen fixen Platz haben, damit man nicht im Dunklen sitzt.
- Batterieradio: Ein batteriebetriebenes Radio samt Reservebatterien gehört in jeden Haushalt um im Notfall auf dem Laufenden zu bleiben.
- Wasser: Halten Sie mindestens 2-3 Liter pro Person und Tag vorrätig (kohlensäurehaltiges Mineralwasser ist lange haltbar), da auch die Wasserversorgung ausfallen kann.
- Lebensmittel: Ein bis zwei Wochen ohne Einkaufen auszukommen, wäre das Ziel. Bevorraten Sie Lebensmittel, die Ihnen und der Familie schmecken und die Sie jeden Tag nutzen. Einfach von dem, was eh immer konsumiert wird, für einige Tage mehr bereit legen. Wählen Sie dabei lang haltbare, hochwertige und leicht verdauliche Lebensmittel aus. Lebensmittel kühl, trocken und lichtgeschützt lagern. Regelmäßig das Ablaufdatum überprüfen. Lebensmittel auswählen, die auch kalt gegessen werden können. An Spezialnahrung für Babys, kranke und ältere Menschen sowie auf Tierfutter denken.
- Kochgelegenheit: Mit einer Fonduegarnitur oder einer Notkochstelle, die mit einer Brennpaste betrieben wird, können einfache Gerichte problemlos zubereitet oder Babynahrung erwärmt werden. Im Freien kann auch ein Griller oder Campingkocher zum Einsatz kommen.
- Wenn es kalt wird: Decken, ein Schlafsack und warme Bekleidung helfen auch dann, wenn keine alternative Heizmöglichkeit - wie etwa einen Holzofen - vorhanden ist.
- Bargeld: Ohne Strom spukt auch der Bankomat nichts aus - oder die Kreditkartenzahlung läuft nicht. Eine Bargeldreserve wäre ratsam.
- Und dann noch: Hygienevorrat, Camping-WC, Hausapotheke, Verbandsmaterial, Feuerlöscher, Notgepäck mit Dokumentenmappe
Weitere Informationen
Alle Infos zum Thema ""Zivilschutz - Was tun im Katastrophenfall?" finden Sie hier.
Wichtige Informationen zur Blackout-Vorsorge finden Sie auch auf der Website des Kärntner Zivilschutzverbands unter: http://www.siz.cc/
„Combined Success“ - Stadt Villach übte mit Partnern den Ernstfall
Im Rahmen einer groß angelegten Übung erprobte die Stadt Villach gemeinsam mit dem Land Kärnten, der Stadt Klagenfurt, den Blaulichtorganisationen und dem Bundesheer den Ernstfall.
DIE AUSGANGSLAGE: Durch Wettereinflüsse herrscht in ganz Europa eine Energiemangellage, Versuche, gegenzusteuern, schlagen fehl, es kommt zu einem europaweiten Blackout.
LEUCHTTÜRME AKTIVIERT. In so einem Fall tritt der so genannte Krisenstab seinen Dienst an. Dieser setzt sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung zusammen, die seit vielen Jahren in der Krisenbewältigung geschult wurden und weiterhin werden. Im Zuge der Übung aktivierten beide Städte so genannte „Leuchttürme“, die als Anlauf- und Servicestellen für alle Bürgerinnen und Bürger dienen. Villach schaltete sozusagen als Fleißaufgabe tatsächlich den Strom im Krisenstab ab.
FAZIT. Einsatzleiter Bürgermeister Günther Albel sagte im Anschluss an die Übung: "‚Combined Success 2022‘ hat gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war, sich als Stadt schon früh auf einen möglichen Blackout vorzubereiten. Übungen über Gemeindegrenzen hinaus sind eine wichtige Erfahrung und ermöglichen es uns, die ohnehin hervorragende Zusammenarbeit untereinander und mit den Einsatzkräften weiter zu optimieren. Mein Dank gilt allen, die hier so engagiert mitgewirkt haben!“