Lenkungsmaßnahme für sanfte Dobratsch-Nutzung:
Im Winter zahlen Autos Parkgebühr!
Der Villacher Gemeinderat hat 2021 beschlossen, im Winter Parkgebühren auf den Dobratsch-Parkplätzen einzuführen. Diese Lenkungsmaßnahme soll dem Schutz des Berges und des Naturraums dienen. Die Villacher Alpenstraße ist nicht nur eine der beliebtesten Ausflugsstraßen Österreichs, sie ist auch eine wichtige Besucherlenkung in den ältesten Naturpark Kärntens. Der Naturpark soll möglichst sanft und nachhaltig genutzt werden, um den Naturraum sowie Grund und Boden zu schützen. Für die Einhebung wurden Parkautomaten aufgestellt, die teilweise mit Solarenergie betrieben werden. Es geht schließlich auch um den Schutz unseres Trinkwasserberges und um sanften Tourismus auf der Höhe der Zeit.
Alle Fragen und Antworten zur Parkgebührenpflicht finden Sie weiter unten in der Rubrik "Fragen und Antworten rund ums Winterparken".
Das Wichtigste zur Parkregelung in Kürze:
- In der mautfreien Zeit ist das Parken im Naturpark Dobratsch gebührenpflichtig.
- Dazu wurden sieben, teilweise solarbetriebe Parkautomaten auf den Parkpläten 6 (Alpengarten), 7 (Knappenhütte), 8 (Aichingerhütte), 9,10 und 11 (Rosstratten) errichtet - Bezahlung ist bar oder mit Karte/Handy kontaktlos (NFC) möglich.
- Gebührenpflicht besteht im Zeitraum von 15. November bis 15. April täglich von 7 bis 17 Uhr.
- Ab 16. April entfallen die Parkgebühren über den Sommer, gleichzeitig wird die Maut auf der Alpenstraße wieder eingehoben. Diese kann man sich mit der Kärnten Card aber sparen.
- Der Parktarif beläuft sich auf 0,90 Euro für 30 Minuten. Maximaler Tagestarif: 9 Euro
- Alle näheren Infos finden Sie unten bei den Fragen und Antworten rund um die Einführung der Parkgebührenplflicht am Dobratsch.
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Parkberechtigungsformular zum Download
Natürlich gibt es auch Ausnahmen von der Parkgebühr. Beispielsweise Mitglieder von Alm- und Weidegemeinschaften bzw. ihre Auftragnehmerinnen und -nehmer, sowie Einsatzfahrzeuge etc. können bei der Stadt Villach bzw. bei der
Gemeinde Bad Bleiberg (je nachdem für welchen Parkplatz) um eine Ausnahmebewilligung (Parkkarte) ansuchen. (Weitere Infos siehe bei den Fragen & Antworten).
Zum Antragsformular für die Parkkarte der Marktgemeinde Bad Bleiberg (für die Parkplätze 10 und 11)
Alternative: Naturparkbus
Seit Jahren gibt es bereits ein sehr attraktives Busangebot: den Naturpark-Dobratsch-Bus. Der
Naturparkbus ist das beste öffentliche Verkehrsangebot in einem Schutzgebiet oder Naturpark österreichweit.
- Er fährt fünf Mal wöchentlich vier Mal, täglich, hin und retour.
- Im Jänner und Februar fährt jeden Freitag auch der Naturpark Abendbus.
- Fahrpreis: 3 Euro (Hin- und Rückfahrt).
- In den Weihnachts- und Semesterferien fährt der Bus täglich auf den Berg.
- Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre fahren immer gratis.
Alle Fragen und Antworten rund um's Winterparken
Wann und wo gilt die Gebührenpflicht - auf welchen Parkplätzen ist Parkgebühr zu entrichten?
Die Parkgebühr ist jedes Jahr in der mautfreien Zeit von 15. November bis 15. April zu entrichten.
Vom Parkplatz 6 (Alpengarten) bis zum Parkplatz 11 (Rosstratten) stehen 7 teils solarbetriebenen Parkautomaten - übrigens in netten, schützenden Holzhütten - zur Entrichtung der Parkgebühr auf den Parkplätzen.
Muss für Elektrofahrzeuge eine Parkgebühr entrichtet werden?
Ja, denn Elektrofahrzeuge sind nicht von der Parkgebührenpflicht ausgenommen. Die Gebührenpflicht gilt auch für das Abstellen auf den grün gekennzeichneten E-Ladeflächen und auch während des Ladevorgangs. Dafür ist jedoch das Laden gratis (eine Leistung der Villacher Alpenstraßen Fremdenverkehrs GmbH).
Wie hoch wird die Parkgebühr sein? Gibt es eine Deckelung nach oben?
Vielen Bürgerinnen und Bürgern haben bereits in der Vergangenheit Maßnahmen gefordert. Man bezahlt 90 Cent pro halbe Stunde. Mit einer Aufenthaltsdauer von drei Stunden ergibt sich ein Preis von 5,40 Euro. Und das ist durchaus vergleichbar mit anderen Naturerlebnis- und Freizeitangeboten.
Der Ganztagestarif wird begrenzt auf 9 Euro pro Tag; eine Zahlung für mehrere Tage ist möglich (zB. für 2 Tage bei einer Hüttennächtigung).
Monats-Abos oder Pauschalen gibt es nicht - dies würde nicht der Gesamtidee entsprechen.
Wie kann ich vor Ort bezahlen?
Sowohl Bargeld in Form von Münzen als auch Kartenzahlung sind möglich
Warum ist es notwendig, Gebühren zu verlangen?
Rund 40.000 PKW-Auffahrten in der vergangenen Wintersaison machen verkehrsberuhigende Maßnahmen im Naturpark notwendig.
Warum muss ich überhaupt für das Parken bezahlen?
Die Stadt Villach sorgt im Winter für die Schneeräumung und den Winterdienst, präpariert den Rodelhügel, die Winterwanderwege, Skitourenrouten und die Langlaufloipe. Damit ermöglicht die Stadt Schneeschuhwandern, Skitouren und Aussichtspunkte.
Der Naturpark bietet ein attraktives Winterprogramm für Einheimische, Gäste, Schulen, Kindergärten, auch zum Sonnetanken. Mit der Parkgebühr wird ein kleiner Teil der Kosten dafür abgedeckt. 40 Prozent der Gäste kommen aus Villach, 30 Prozent aus den Umlandgemeinden, der Rest aus dem übrigen Kärnten, Österreich und dem Alpen-Adria-Raum.
Die Leistungen des Wirtschaftshofes sind aufwändig und kostenintensiv. Es ist auch teuer, den Müll regelmäßig vom Berg herunter zu transportieren, den Besucherinnen und Besucher verursacht haben. Unsere große Bitte: Nehmen Sie Ihre Abfälle bitte wieder selbst mit ins Tal und entsorgen Sie diese korrekt.
Welche Alternative zum Privat-Pkw gibt es, um den Naturpark zu erreichen?
Es gibt ein sehr attraktives Busangebot, das weiter ausbaut wurde. Der Naturparkbus ist das beste öffentliche Verkehrsangebot in einem Schutzgebiet oder Naturpark österreichweit. Er fährt fünf Mal wöchentlich vier Mal, täglich, hin und retour. Kinder und Jugendliche fahren immer gratis. Außerdem haben wir den Fahrpreis um 50 Prozent auf drei Euro gesenkt (für Hin- und Rückfahrt!). Ein so perfektes öffentliches Verkehrsangebot gab es noch nie seit Bestehen des Naturparks.
Gäste sollen auch dazu motiviert werden, Fahrgemeinschaften zu bilden.
Können die Parkgebühren das oftmalige Parkchaos am Dobratsch verhindern?
Davon gehen wir aus. Das Ziel sind deutlich weniger Auffahrten. Die Einführung von Parkgebühren soll die BesucherInnen veranlassen Fahrgemeinschaften zu bilden oder auf das öffentliche Verkehrsangebot umzusteigen. Aus diesem Grund wurde ergänzend zu der Einführung der Parkgebühren das Naturpark Winterbus-Angebot verstärkt.
Was sagen die Hüttenwirte zu den Parkgebühren?
Die Reaktionen sind sehr positiv. Die Hüttenwirtinnen und -wirte sind Partnerinnen und Partner des Naturparks und damit Teil des Erfolgsprojektes Naturpark Dobratsch.
Wer ist von der Entrichtung der Parkgebühr ausgenommen und wie komme ich zu einer Parkkarte?
Wir sind immer um ein gutes Miteinander am Berg bemüht, im steten Austausch und wollen natürlich die Rechte aller wahren. Mitglieder von Alm- und Weidegemeinschaften bzw. ihre Auftragnehmerinnen und -nehmer können bei der Stadt Villach bzw. bei der Gemeinde Bad Bleiberg (je nachdem für welchen Parkplatz) um eine Ausnahmebewilligung (Parkkarte) ansuchen.
Wer Arbeiten verrichten muss und begründen kann, warum ein Abstellen auf einem der gebührenpflichtigen Parkplatz erforderlich ist, soll für den fraglichen Zeitraum der Tätigkeit von der Gebühr befreit werden. Keine Gebühr entrichten jene, die zu den gesetzlichen Ausnahmen zählen, wie etwa Einsatzfahrzeuge, Inhaber eines Behindertenausweises, usw. Für den Aufenthalt auf den Hütten (zb Übernachten) wird es keine generelle Ausnahmebewilligung geben.
Einfach das Formular downloaden, ausfüllen und per Mail an E wirtschaft@villach.at oder postalisch an Stadt Villach, Wirtschaft und Finanzen, Rathausplatz 1, 9500 Villach schicken.
HINWEIS: Die Parkplätze 6-9 liegen auf Villacher Stadtgebiet und die Parkplätze 10 und 11 liegen in der Marktgemeinde Bad Bleiberg. Bitte beachten Sie, dass jede Gemeinde nur für auf ihrem Gemeindegebiet liegenden Parkplätze Ausnahmebewilligungen erteilen darf.
Zum Antragsformular für die Parkkarte der Marktgemeinde Bad Bleiberg (für die Parkplätze 10 und 11)
Warum führt man keinen Shuttle-Bus ein?
Es soll kein Auffangparkplatz geschaffen und damit das Problem vom Gipfel ins Tal verlagert werden, das wäre widersinnig.
Wäre die Lösung mittels Maut nicht einfacher?
Eine Straßenmaut hat andere rechtliche Rahmenbedingungen und es geht hier auch um Haftungen.
Wer steht hinter den Parkgebühren?
Alle am Naturpark Beteiligten – die Gemeinderäte der Stadt Villach und der Gemeinde Bad Bleiberg, die Villacher Alpenstraße mit Geschäftsführer Dr. Johannes Hörl, Verkehrsexperten des Landes Kärnten und Landesrat Sebastian Schuschnig, Landesrat Daniel Fellner, Tourismusregion, Verkehrsverbund, Postbus und der Verein Naturpark selbst – haben das Parkprojekt gemeinsam ausgearbeitet und stehen dahinter. Es geht schließlich auch um den Schutz unseres Trinkwasserberges und um sanften Tourismus auf der Höhe der Zeit.
Was passiert mit den Einnahmen?
Das durch die Parkgebühren eingenommene Geld bleibt im Wirtschaftskreislauf des Naturparks und kommt der ökologischen Nutzung des Berges zugute.