Die Stadt Villach hat vom Land Kärnten den Bescheid zur Umwidmung einer 3,5 Hektar großen Freifläche für Photovoltaik erhalten. Es ist die erste Umwidmung dieser Art und Größe für eine Kärntner Gemeinde. Die Anlage soll ab 2025 Sonnenstrom liefern.
Die Stadt Villach hat vom Land Kärnten den Bescheid zur Umwidmung einer Freifläche für Photovoltaik erhalten. Dies stellt eine Kärnten-Premiere dar: Noch nie wurde einer Gemeinde eine Umwidmung dieser Größe für PV-Flächen genehmigt. Für Villachs Ambitionen, bis zum Jahr 2030 mehr Sonnenstrom zu produzieren als alle städtischen Gebäude in Summe benötigen, bedeutet die Umwidmung einen großen Schritt. Nun folgen das Genehmigungsverfahren und die Ausschreibung.
Ab 2025 am Netz
Im Idealfall kann die Photovoltaik-Anlage bereits 2025 ans Netz gehen. Sie wird 3,5 Hektar groß sein und Strom im Gegenwert von bis zu 1100 Haushalten produzieren. Die dadurch ermöglichte Umstellung städtischer Gebäude auf Sonnenstrom wird jährlich fast 1,8 Millionen Kilo CO
2 einsparen. „Dies bedeutet eine enorme Entlastung für die Umwelt und einen wichtigen Schritt Richtung Stromunabhängigkeit“, sagt Villachs Bürgermeister Günther Albel. Sein Dank gilt vor allem dem zuständigen Landesrat Martin Gruber für die rasche Umsetzung.
Villach nähert sich seinem Stromziel
Die PV-Freifläche wird fast zur Gänze ohne Bodenversiegelung auskommen. Die einzelnen Module werden, ähnlich wie bei einem Carport, auf Stehern errichtet. Die Fläche darunter kann für agrarische Zwecke verwendet werden. Zusätzlich werden ein Biotop, Streuobstbäume und eine Bienenstation das nachhaltige Gesamtangebot ab- runden. „Mit dieser Fläche werden wir mehr als 50 Prozent unseres selbstgesteckten Strom-Ziels erreichen“, sagt Bürgermeister Albel. Derzeit leiste man Vorarbeiten, um eine zweite Freifläche vom Land Kärnten genehmigt zu bekommen. Damit könnte dann der gesamte Strombedarf der städtischen Gebäude abgedeckt werden.
PV-Anlagen auch auf Dächern
Neben den Freiflächen installiert Villach, einem Fünf-Punkte-Plan des Kärntner Städtebundes folgend, auch auf allen städtischen Gebäuden, bei denen es keine statischen Einschränkungen gibt, PV-Module. Ein Teil davon wird über die im Vorjahr gegründete „Villacher Dachstrom Gesellschaft“ in Kooperation mit den Klagenfurter Stadtwerken auf den städtischen Wohnanlagen errichtet. Mieterinnen und Mieter in Gemeindewohnungen profitieren in der Folge vom Wegfall der Netzgebühren. Sie können dadurch günstigeren Strom beziehen.
"Wichtiger Schritt zur Energieautarkie"
„Mit diesem selbst erzeugtem Strom machen wir als Stadt einen wichtigen Schritt hin zur Energieautarkie“ sagt Villachs Nachhaltigkeitsreferentin Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig. „Das Projekt ist zusätzlich bedeutsam und innovativ, weil es Biodiversität berücksichtigt und völlig neue Optionen für die künftige Zusatznutzung von Natur-flächen eröffnet.“
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