2017 startete die Stadt Villach das erfolgreiche Bürgerrat-Pilotprojekt rund um's Thema "Was muss die Altstadt können?"
Die Aufgabe der neuen Bürgerräte war es ein Leitbild für die Altstadt zu skizzieren und sich intensiv mit dem Thema „Was muss die Villacher Altstadt können?“ auseinanderzusetzen. 17 Bürgerräte und vier Betreuer hatten sich zwei Tage lang zusammengesetzt und gemeinsam ihre Ideen, Anregungen, Visionen und Wünsche für „ihr“ Villach ausgearbeitet. Ziel dieses partizipativen Projekts war eine möglichst breite inhaltliche Grundlage für alle politischen Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Villacher Innenstadt zu erarbeiten. Begleitet wurden sie während dieses Prozesses von Politologin MMag.a Dr.in Kathrin Stainer-Hämmerle, Medienberater und Kommunikationsstratege Peter Plaikner sowie den Unternehmensberatern Ing. Mag. Alfred und Ruth Rindlisbacher.
Fazit eines Teilnehmers: „Man muss sich nicht davor kennen, um gemeinsam viel zu erreichen.“ Denn die Ergebnisse dieser Beratungen sind nahezu immer konstruktiv und kreativ.
Workshop-Ergebnisse im Bürgercafé öffentlich präsentiert
Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung dem ersten Villacher Bürgercafé präsentierten die Bürgerräte ihre Ergebnisse. Viele wünschten sich eine stärkere Nutzung und Einbindung des Drauflusses in das Stadtleben, eine attraktivere Gestaltung der Draubermen – zum Beispiel durch die Gestaltung eines Lehrpfades oder durch mehr Schatten spendende Bäume und mehr Sitzgelegenheiten – sowie eine „buntere“ Stadt. Grundsätzlich wünschten sich die Bürgerräte außerdem den weiteren Ausbau des Radwegenetzes. Konkret wurde der Wunsch laut, den Villacherinnen und Villachern den Umstieg auf das Rad schmackhaft zu machen und so die Zahl der durch die Stadt fahrenden Autos nachhaltig zu reduzieren. Auch von einer Erhöhung der Busfrequenz bei Verkleinerung der Busse war die Rede.
Illustriert von Unternehmensberaterin Ruth Rindlisbacher wurden die Ergebnisse der Ideenfindung der ersten Bürgerräte präsentiert.
Ein wichtiger Punkt war für viele Bürgerräte außerdem die Förderung von Veranstaltungen von und für die Jugend, so entstand der Vorschlag, die örtlichen Schulen mögen doch ihre Veranstaltungen wie Konzerte oder Theateraufführungen im öffentlichen Raum abhalten.
Bürgermeister Günther Albel, der das Projekt initiiert hat und auch zur Veranstaltung eingeladen hatte, fasste seine Eindrücke zusammen: „Mit der Schaffung der Bürgerräte haben wir ein neues, äußerst spannendes Kapitel der Stadtentwicklung aufgeschlagen. Die heute präsentierten Vorschläge nehmen wir quer durch alle Parteien sehr ernst und werden uns so rasch wie möglich über die Umsetzung beraten. Das Motto muss sein: ‚Raus aus dem Parteienstreit, rein in die Gemeinsamkeit‘, denn nur gemeinsam werden wir nachhaltige und positive Ergebnisse erzielen. Ich bin begeistert von der Leidenschaft, mit der sich unsere ersten Bürgerräte für die gemeinsame Sache engagiert haben. Die Bereitschaft, sich auf diesen Prozess einzulassen, ist nicht selbstverständlich.“
2020 - Endpräsentation zu umgesetzten Projekten aus Inputs des ersten Villacher Bürgerrates
Im Oktober 2020 lud Bürgermeister Günther Albel die Bürgerräte zur Präsentation der bisherigen Umsetzungen. Und die staunten dabei nicht schlecht: Der Bürgermeister präsentierte eine Vielzahl kleinerer und größerer Maßnahmen, die in den vergangenen Jahren umgesetzt wurden. Eine wichtige Änderung betraf die Öffnung des Hauptplatzes für Radfahrende. Zudem gab es einen massiven Ausbau der Radweganbindungen im Stadtgebiet und zahlreiche Annehmlichkeiten für Radlerinnen und Radler, beispielsweise mehr Abstellmöglichkeiten und den Radbutler am Drauradweg.
Das Themengebiet „Verkehr“ war grundsätzlich dominant, hier hat sich in den vergangenen Jahren viel getan: So gibt es nun viele Alternativen zum Kraftfahrzeug, seien es E-Scooter, geförderte E-Bikes, E-Tankstellen, oder der gratis fahrende ECitybus. Ein großer Erfolg ist die Etablierung eines Taktverkehrs (siehe Innenteil).
Besonderen Anklang fanden die Maßnahmen zu „Villach lebt Grün“, eine Initiative, die sämtliche großen und kleinen Maßnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit fördert. Darunter fallen Entsiegelungen im Innenstadtgebiet, Sitzgelegenheiten ohne Konsumzwang am Hauptplatz, mehr Bäume und vieles mehr. Die Umgestaltung der Draubermen ist in Umsetzung. Davon konnte man sich unter anderem im Rahmen der „Summer-Feeling“-Reihe überzeugen, die tausende Menschen in die Innenstadt lockte. „Wir haben sehr viele Forderungen umgesetzt. Es gibt weiterhin viel zu tun, aber wir sind auf einem sehr guten Weg“, sagte der Bürgermeister.
Die gesamte Präsentation zum Download finden Sie hier: